Das Aquarium de La Réunion ist als Partner an zahlreichen wissenschaftlichen Forschungen beteiligt, die das Ziel verfolgen, mehr Kenntnisse über die aquatische Lebenswelt zu gewinnen.
Mehr Wissen für einen besseren Schutz unseres Ozeans und seiner marinen Artenvielfalt.
La Réunion ist ein Vulkan, dessen Hänge bis zu 4000 m in die Tiefe des Meeres reichen. Zahlreiche unterseeische Absenkungen oder ehemalige Flussbette machen diese Hänge stellenweise sehr steil, vor allem im Osten und Nordosten der Insel. Somit sind nur wenige Meilen vor der Küste große Tiefen zugänglich. In einer Welt, in der die Kontinente üblicherweise durch sehr breite Kontinentalplatten verlängert werden, ist dies eine Seltenheit.
Diese großen Tiefen sind noch weitestgehend unbekannt. 1983 führte das ozeanografische Forschungsschiff Marion Dufresne Probebohrungen und Baggerarbeiten durch (Kampagne MD32), doch es wurden nur wenige Daten veröffentlicht. 2010 unternahm die ARVAM den erfolgreichen Versuch, Reusen in 1000 m Tiefe hinabzulassen. Dabei wurden einige seltene und unbekannte Exemplare gefangen, allerdings wurden keine Daten veröffentlicht. Das Aquarium de La Réunion hat 2012 zudem versucht, in großen Tiefen zu fischen und konnte dabei in unseren Gewässern noch nicht aufgeführte Arten fangen, darunter die berühmten Schnabeldornhaie, die die Sammlungen des Naturhistorischen Museums bereichert haben.
Die wissenschaftliche Kampagne (2022) OBJECTIF 1000 hat diese morphologische Gelegenheit dazu genutzt, um weitere Kenntnisse über diese Milieus zu erlangen. Die Sammlung und die Untersuchung von Organismus-Proben aus mehr als 1000 m Tiefe hat zahlreiche neue Entdeckungen ermöglicht.
Der Mont La Pérouse, der auch "Banc des 90 milles" (90-Meilen-Bank) genannt wird, ist eine großer vulkanischer Berg, der sich 160 km vor La Réunions Küste befindet. Dieser wenig bekannte Berg, der nur von Fischern besucht wird und isoliert im Herzen des Indischen Ozeans liegt, birgt noch viele Geheimnisse.
Ein Wissenschaftler-Team hat sich mit den Tauchern von Laurent Ballesta vor Ort begeben, um den Gipfel zu erkunden. Die Landschaften und Entdeckungen der Fauna und Flora dieses Unterwasserbergs haben reges Interesse hervorgerufen.